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Leitfaden «Digitale Medien in der OKJA» [Tipp-Sprint 2/6]

Dass ich über den Leitfaden «Digitale Medien in der OKJA» des DOJ noch nicht gebloggt habe, ist gleich mehrfach schmerzlich. Vor allem weil es ein wichtiges Dokument ist, um Einrichtungen der Jugendarbeit auf den Weg hin zu einem eigenen Konzept für die Arbeit mit Medien zu bringen. Noch dazu sind einige Gedanken von mir eingeflossen, die ich zusammen mit Olivier Steiner in einem Zusatzdokument formulieren durfte. Und nicht zuletzt finde ich es spannend, diese Publikation nicht als PDF, sondern als Wiki zu veröffentlichen. Das passt gut zu der Notwendigkeit zu Aktualität, die mit dem Thema verbunden ist.

Wie auch immer: Nun tue ich es doch 😃 und merke beim erneuten Lesen, wie wichtig der Ansatz des Leitfadens ist, gerade weil es immer noch Einrichtungen gibt, die sich noch keine expliziten Gedanken zum Thema gemacht haben. Gleichzeitig ist der Leitfaden in seiner aktuellen Form aus meiner Sicht noch immer nur ein erster Schritt. Jugendarbeit muss meiner Meinung nach mittelfristig darauf hinarbeiten, ein integriertes Verständnis von der Arbeit mit Medien zu haben, also auch ihre spezifischen Arbeitsweisen und methodischen Ansätze weiterzuentwickeln und immer wieder zu überlegen, inwiefern Medien und die digitale Kultur von Jugendlichen darin ihren Platz haben – mediatisierte Jugendarbeit also.

Für diesen Denkprozess ist der Leitfaden sehr wertvoll, weil er für die Praxis die ersten Schritte aufzeigt. Wer sich auf den Weg macht, findet aber auch noch grosse konzeptionelle Lücken auf dem Weg. In meiner Dissertation habe ich versucht dazu beizutragen, sie zu füllen, aber erst auf einer sehr abstrakten Ebene.

Es gibt meiner Meinung nach insbesondere noch einen «Praxiskonzept-Gap»: Also Praxiskonzepte, die spezifische Praxisansätze hin zur Mediatisiertung weiterentwickeln oder neu beschreiben. Vor diesem Hintergrund machen sich viele Einrichtungen auf den Weg, die Konzeptentwicklung stoppt aber an dieser Stelle. De facto ist dann ein «Add-on-Konzept» entstanden, dass medienpädagogisch inspirierte Zusatzangebote in die Arbeit integriert. Das ist ein sehr wichtiger und begrüssenswerter Schritt, aber nicht mehr.

Mit diesem Blog und auch mit experimentellen Projekten möchte ich in Zukunft weiter beitragen, die genannte Lücke auf dem Weg zu einer mediatisierten Jugendarbeit zu schliessen. Für den Anfang dieses Wegs ist der Leitfaden des DOJ in jedem Fall ein wichtiger Ansatz.

Das genannte Wiki des DOJ hat übrigens gleich noch eine Publikation in petto: Das Grundlagenpapier Jugendinformation in der OKJA – auch sehr lesenswert!

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