Sie ist da: Die neue «merz» \o/, diesmal mit dem Schwerpunktthema «Beruf Medienpädagog*in» – und ich hatte gemeinsam mit Klaus Lutz die Ehre, die Fachredaktion für die Ausgabe von medien+erziehung zu bilden. Schon seit Wochen freue ich mich auf das Erscheinen, denn dank sehr engagierter Autor_innen und Kooperationspartner_innen ist ein, glaube ich, sehr interessantes Heft entstanden, das wichtige Aspekte des Berufs aus einer aktuellen Sichtweise beleuchtet: Ausbildungsmöglichkeiten, Beruf(sbild), Geschichte, Qualitätsverständnis, theoretische Bezugspunkte.
Und das allerbeste (und der Glücksfall für einen solchen Blogbeitrag :-)) ist, dass dieses Heft kostenlos zum Download zur Verfügung steht!
Ich persönlich habe am meisten gelernt mit dem Artikel von Kai-Uwe Hugger, «Medienpädagogik als eigener Beruf». Seiner Meinung nach ist «Medienpädagog_in» zwar ein eigener Beruf, hat aber kein einheitliches Berufsbild. Das Aufgabenfeld der Medienpädagogik umfasst «im Kern den gesamten Bereich der Erziehung und Bildung sowie des Lehrens und Lernens im Medienbereich» (ebd., S. 23), daher steht sie immer in Bezug zu anderen Aufgaben und ist geprägt durch eine «Querstruktur». Daher macht laut Hugger eine Diskussion von «Kernkompetenzen» von Medienpädagog_innen mehr Sinn als ein festes Berufsbild formen zu wollen. Diese werden ergänzt durch «domaniale» Bestandteile, also Anforderungen des jeweiligen Handlungsfeldes, also zB. Jugendarbeit oder Schule.
Das finde ich deswegen spannend, weil aktuell in der Jugendarbeit und in der Sozialen Arbeit genau solche Findungs- und Aushandlungsprozesse stattfinden: Was sind die Aufgaben und Tätigkeiten von Jugendarbeiter_innen und Sozialarbeiter_innen in einem mediatisierten Umfeld? Welche Qualifikationen braucht es dafür in der Breite? Und müssen alle wirklich alles können?
Ich bin momentan immer mehr der Auffassung, dass es zwar eine grosse Breite braucht (also alle recht vieles machen sollten), aber eine medienpädagogische Spezialisierung etwa für einzelne Teammitglieder Sinn macht. Solche Fachpersonen (in der Schule in der Schweiz zB. als «PICTS» manifestiert) haben eine tiefere Qualifikation können ihre Kolleg_innen unterstützen in der Breite der Arbeit. Und das gehört dann eben zum «Beruf Medienpädagog*in».
Sehr froh bin ich übrigens auch über die tolle Resonanz unserer Fotoaktion #vonBerufMedienpaed gemeinsam mit dem Medienpädagogik Praxis-Blog. Die gut 90 Einsendungen sind in einer Galerie (mit freien Lizenzen) verfügbar, eine Auswahl bildet eine eigene Ebene des merz-Heftes – und eine davon (CC BY 4.0 Jürgen Sleegers) auch das Artikelbild dieses Blogbeitrags.
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