Uff!! Auf einen Schlag hat sich die gesellschaftliche Realität durch die Massnahmen zur Coronapandemie gewandelt.
Wow!! Jugendarbeiter_innen haben zahlreiche neue Angebote aus dem Boden gestampft und dabei einmal mehr die typische Offenheit, das Engagement und Improvisationstalent des Feldes bewiesen. Und noch viel mehr als sonst sind auch Austauschplattformen an verschiedensten Orten entstanden, wo Ideen und Materialien geteilt, Probleme besprochen und Unterstützungsmöglichkeiten eröffnet werden. Denntrotz allem: «es ist schwer. Es ist sehr schwer.» (Renato Hüppi)
Wow. Und ich selbst bin sprachlos, denn auf einen Schlag gibt es unglaublich viel «mediatisierte Jugendarbeit» – das was ich seit langem zu unterstützen versuche. Und nun, nach drei Wochen nehme ich mir mal die Zeit und versuche zusammenzutragen und zu systematisieren, was mir die letzten Wochen so über den Mauszeiger gelaufen ist.
Was tun?
Die momentan wichtigste Ressource für viele Jugendarbeiter_innen sind aktuell die zahlreichen Angebote, um die eigene Vernetzung mit anderen Fachpersonen auszubauen und Informationen zu bekommen. Hier nur eine Auswahl:
- Austauschplattform der BAG OKJE «Offene Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten» mit zahlreichen Ideen und Links
- Website «Ideenpool» sowie FB-Gruppe «OKJA trotz Corona» des DOJ aus der Schweiz
- Linksammlung der BOJA in Österreich
- politische Plattform «Auswirkungen der Corona-Krise auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA)» der BAG OKJE
Update: Dazu kommen in den letzten Wochen immer mehr Angebote eines synchronen Onlineaustauschs, also meist periodisch stattfindende Videokonferenzen von Jugendarbeitsnetzwerken, wo Jugendarbeiter_innen sich direkt über ihre Erfahrungen austauschen und gegenseitig unterstützen können.
Was fällt mir auf?
Mein Eindruck ist, dass Jugendarbeiter_innen Angebote auf vier Ebenen machen (zB. hier). Etwa:
- Beziehungen pflegen und online sein: Eine niedrigschwellige Variante sind Online-Zeiten, wo die Fachpersonen kontaktierbar sind. Es passieren aber auch einige Live-Aktionen, also Livegehen auf Instagram, gemeinsames Kochen, Sprachkurse, Musikmachen und anderes.
- Jugendlichen Inspirationen geben (zeitversetzt), etwa durch Challenges, durch das Teilen von Howtos. Spannend finde ich auch den Verweis auf eine Präsentation der Ergebnisse nach Ende der Einschränkungen, also quasi live im Jugendtreff.
- Video-/Audiotreffs, also Audio– oder Videochats zu einer festen Uhrzeit (früher wurde das als «virtuelles Jugendzentrum» diskutiert) – und auch serverbasierte Gameangebote mit einem gemeinsamen Audiokanal.
- Informationen zur Verfügung stellen, insbesondere zur Pandemie selbst, aber auch zu Hilfsmöglichkeiten und anderem.
Was bleibt?
…das entscheiden die Kinder und Jugendlichen und die Jugendarbeiter_innen. 🙂 Bei mir persönlich bleibt momentan der Eindruck, dass viele Einrichtungen grosse Schritte im Bereich Social Media machen und auch auf der Ebene mediatisierter Kommunikation ihr Kontaktnetz mit Kindern und Jugendlichen sowie ihre Aktivitäten ausbauen. Ausserdem spielt die digitale Jugendkultur zwangsläufig eine wichtige Rolle.
Das finde ich deswegen spannend, weil ich der Auffassung bin, dass mediatisierten Jugendarbeit Jugendliche insbesondere auf der sozialräumlichen (also auch Beziehungs-)Ebene begleiten muss und digitale Jugendkultur einen wichtigeren Anteil an den Angeboten bekommen muss.
Zusammen mit den Erfahrungen vor allem aus den Bereichen «Beziehungen pflegen» und «Video-/Audiotreffs» bin ich daher gespannt, wie es nach der Coronaphase mit der mediatisierten Jugendarbeit weitergeht.
Und was ganz konkret bei mir bleibt: Der Eindruck vom gelungenen Blogpost von Renato Hüppi «Digitale Jugendarbeit in der Coronakrise». Dort ist sehr viel drin: Erfahrungen, Tipps, Ideen, Fragen, Antworten, Links, Inspirationen.
Was fehlt?
Wo finden sich sonst noch guten Informationen und Inspirationen für Jugendarbeiter_innen? Habe ich Angebote in meinem Überblick ausgelassen? Was habe ich nicht bedacht?
Ich freue mich über Ergänzungen via Kommentare!
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