Das konzeptbezogene Wissen rund um die sogenannte Digitale Jugendarbeit wird dichter. Das war mein erster Gedanke, als ich den bOJA-Leitfaden «Digitale Jugendarbeit» zum ersten Mal gelesen habe. Die Publikation knüpft an bestehende Handreichungen zum Thema an, bringt sie zusammen und ergänzt sie. So sollen Jugendarbeiter*innen ihre medienbezogene Jugendarbeit reflektieren und weiterentwickeln können.
Mit Begriffen (zB. «Digitale Medien», Was wird hier unter digitaler Jugendarbeit verstanden?) und allgemeinen Einordnungen (Welchen Platz können Medien in der Jugendarbeit einnehmen?) wird zunächst eine Basis gelegt, auf der die Jugendarbeiter*innen ihre Arbeit weiterentwickeln können. Mit den Schritten Standortbestimmung, Zielsetzung und Praxis werden dabei Fragen gestellt und Materialien und Impulse benannt, mit denen die eigene Vorstellung von Jugendarbeit mit Medien neu bestimmt werden kann. Schön finde ich den Abschnitt «Wie gelingt digitale Jugendarbeit», in dem Prinzipien benannt werden, die zum Erfolg beitragen können – etwa eine offene Fehlerkultur oder der Einbezug von Jugendlichen.
Meiner Wahrnehmung nach vereint der Leitfaden Informationen aus dem EU-Expert*innenbericht, aus dem Projekt DigitalYouthwork sowie vor allem aus dem DOJ-Leitfaden zu digitalen Medien in der OKJA. Gut finde ich dabei, dass die wichtigsten Erkenntnisse aus den drei Publikationen zusammengebracht und aufeinander bezogen werden. Das macht das Wissen zu und die Vorstellung von sogenannter Digitaler Jugendarbeit dichter. Allerdings gehen in der Kürze auch Informationen in der Tiefe verloren, was vielleicht durch ein anderes Format hätte aufgefangen werden können.
In jedem Fall wird einmal mehr deutlich, dass es in der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit grossen Bedarf an Handreichungen zur Weiterentwicklung der Praxis gibt. Die Publikation des bOJA trägt mit zur Linderung bei.
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