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Fifty ways to (not) convert LaTeX to Word

Nachdem ich sieben Jahre mit nur kleinen Rucklern mit LaTeX meine Dissertation erstellt und schliesslich nicht nur ein erfolgreiches, sondern auch seeehr ansehnliches Ergebnis produziert habe, war es dann am Ende der Verlag, der den Endgegner gegeben hat: «Eine Publikation ist nur auf Word-Basis möglich!»

Nun stand ich vor der Aufgabe, in kurzer Zeit ein Worddokument aus einer recht komplexen Vorlage zu erstellen. Weil ich an keiner Stelle im Netz alle letztendlich entdeckten Möglichkeiten gesammelt gefunden habe, schreibe ich hier die entdeckten Wege auf, zusammen mit einem Erfahrungsbericht für alle Menschen mit begrenztem Zeitbudget und ebenso begrenzten LaTeX- und Kommandozeilen-Skills:

  1. latex2rtf: Ein kleines Programm für Windows und Linux, um LaTeX-Dateien direkt in RTF umzuwandeln. Das geht auf der Kommandozeile und zumindest in Windows über ein Programmfenster. Mit meinen LaTeX- sowie Windows- und Kommandozeilenkenntnissen habe ich erstmal eine riesige Latte mit Fehlermeldungen (inkl. nicht umgesetzter Text-Includes) und eine leere Ausgabe erhalten. Ich tippe dabei auf fehlerhafte Pfadeinstellungen. Mangels Zeit habe ich mit anderen Wegen weitergemacht. Wer neben der offiziellen Dokumentation eine einfache Anleitung für Windows kennt, ergänze gern via Kommentar!
  2. LyX ist u.a. ein LaTeX-Editor und ermöglicht es, schnell LaTeX-Dateien zu importieren (inkl. Includes). Die Ausgabe ist in zahlreiche Formate möglich, inkl. OpenDocument-Format. Das hat bei mir zunächst (mit anderen Dateiformaten) gut funktioniert, aber nach einer Neukonfiguration ist die Exportmöglichkeit flöten gegangen. Aus Zeitmangel weiter zur nächsten Variante…
  3. Pandoc ist nach eigenen Angaben ein «universeller Dokumentenkonverter» und das stimmt absolut: Aus allen möglichen Formaten kann ich (via Kommandozeile) in andere Formate konvertieren. Damit das ohne grosse Ruckeleien funktionieren soll, sollten diese aber in UTF8 sein. Waren meine leider nicht. Für die Umwandlung braucht es ein weiteres Programm, daher aus Zeitmangel weiter zu Variante…
  4. Adobe Acrobat: Bisher habe ich mich immer gefragt, was denn (vor allem für Mac-User_innen) das Besondere am Acrobat sein soll. Nun habe ich einen Hinweis: Bestehende PDF-Dokumente lassen sich als Word speichern. Das habe ich mit meinem Diss-PDF gemacht und war so in zwei Minuten bei einem beeindruckenden Zwischenergebnis: Das PDF ist wirklich fast mit allem drum und dran (inkl. Formatvorlagen und Gliederungsebenen) konvertiert, nur an einzelnen Stellen haben sich Formatierungsfehler eingeschlichen, die ich in einer Stunde behoben hatte. Leider ist Acrobat proprietär und kostet, aber im Umfeld findet sich sicher fast immer jemand mit einer bezahlten Version. In meinem Falle war das die Lösung.

Und: Die Schmerzen in zwei Stunden Arbeit mit Word haben mich für die sieben Jahre (ohnehin fast reibungsloser) Arbeit mit LaTeX tausendfach entlohnt! 🙂

Kennst Du noch weitere Möglichkeiten aus einem LaTeX-Dokument/-PDF ein Worddokument zu erstellen oder HowTos für die genannten Lösungen? Ergänze gern mit einem Kommentar!

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